Jugend, was wird aus deiner Rente?

Der Blogger Lang Xianping schreibt in seinem Artikel „Jugend, was wird aus deiner Rente?“ über Chinas zukünftiges Renten-Defizit:

Eine Studie der Bank of China und anderer Institute hat ergeben, dass Chinas Renten-Defizit im nächsten Jahr 18,3 Billionen RMB erreichen wird.
Mit der Alterung der Gesellschaft wird das Defizit bei den Renten die Staatsfinanzen enorm belasten, deshalb werden diverse Maßnahmen vorgeschlagen, etwa die Erhöhung des Rentenalters, die Veräußerung von Aktien in Staatsbesitz und eine Reform der staatlichen Behörden und Betriebe.
Einer anderen Studie zufolge wird die Zahl der Alten 2015 ihren Höhepunkt erreichen und sich von da an zwischen 300 und 400 Millionen einpendeln.
Die durch die Alterung der Bevölkerung verursachten gesellschaftlichen Probleme deuten sich jetzt bereits in der täglich zunehmenden Nachfrage nach Rentenversicherungen und einer allgemeinen Alterssicherung an.

Bei der Rentenfrage teilen sich die Experten in zwei Lager: die einen behaupten, es gebe ein Defizit, die anderen bestreiten dies.

Manche Zahlen sprechen für die letztere Auffassung: 2010 wurden 1,3 Billionen RMB der allgemeinen Rentenkasse entnommen, im selben Jahr aber 1,5 Billionen RMB von der berufstätigen Bevölkerung eingezahlt.

Doch welche Argumente sprechen für ein Defizit?

Das Defizit hat damit zu tun, dass sich die Rente auf zwei Konten aufteilt: das Individualkonto und das Gesamtkonto. Auf das Individualkonto zahlt jeder selbst monatlich ein, auf das Gesamtkonto zahlt der Arbeitgeber stellvertretend für seine Mitarbeiter ein. Auf dieses kann die Regierung zugreifen, auf das Individualkonto jedoch nicht.
Demnach betragen die Mittel, die der Regierung zur Verfügung stehen, lediglich 1,1 Billionen RMB, wobei 1,3 Billionen an die Rentner von heute ausgezahlt werden müssen. Ein Großteil der 1,5 Billionen RMB, die junge Menschen heute einzahlen, wird den heutigen Rentnern ausgezahlt. Gehen die heute Jungen eines Tages in Rente, dann werden sie von ihrem Geld nichts mehr sehen.

Momentan gibt es in Relation noch nicht so viele Rentner, doch woher soll das Geld kommen, wenn einmal die Baby-Boomer in Rente gehen?

Viele schlagen vor, wie in den USA mit dem Rentenfond auf den Aktienmarkt zu gehen. Im Gegensatz zu Chinas Aktienmarkt, der oft mit einem Casino verglichen wird, hatte allerdings der amerikanische dank seiner Kontroll- und Aufsichtsmechanismen über das letzte halbe Jahrhundert einen jährlichen Durchschnittsertrag von über 7,5%. Die US-Rentenfonds investieren als private Organisationen in solide Firmen.

Dazu kommt, dass in China die hohe Inflation die Gewinne auffrisst. Selbst der jährliche Ertrag von 8% bei Trustfunds reicht nicht, um langfristig die Inflation auszugleichen.

Die heutige Krise besteht in dem Mangel an guten Anlagemöglichkeiten für unsere Rentengelder.