Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat die Shortlist der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film des Jahres“ bekannt gegeben. Die 85. Verleihung der Oskars wird im Februar 2013 stattfinden. Unter den neun Filmen, die in die engere Auswahl für eine Oskar-Nominierung gekommen sind, gelten „Amour“ von Regisseur Michael Haneke und „The Intouchables“ von Olivier Nakache und Eric Toledano als Favoriten.
„Amour“, der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes, erzählt das bewegende und tragische Leben eines alten Ehepaars, das lernen muss, mit dem Sterben umzugehen.
„The Intouchables“, das Porträt einer Freundschaft zwischen zwei sehr ungleichen Männern, begeistert bereits seit 2011 das Publikum weltweit.
Wie Chen Cheng in der Chengdu Wanbao berichtet, wurden in den letzten Jahren kontinuierlich chinesischsprachige Filme eingereicht, zuletzt schaffte es 2003 Zhang Yimos „Hero“ in die engere Auswahl für die Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“.
Die diesjährigen Einreichungen aus China, Taiwan und Hongkong schafften es jedoch nicht auf die Shortlist.
Festlandchina bewarb sich mit „Caught in the Web“ von Chen Kaige, einem Film über den Rufmord an einer jungen Frau durch die Verbreitung eines Videos im Internet. Taiwan reichte „The Backlight Fly“ von Zhang Rongji ein, der Geschichte einer Freundschaft zwischen einem blinden Pianisten und einem Mädchen, das davon träumt Tänzerin zu werden. Hongkongs offizieller Bewerber war Du Qifengs „Life Without Principle“, in dem es um Geld geht und was es aus uns macht.
Warum konnten diese auf dem chinesischsprachigen Markt sehr erfolgreichen Filme die Oskar-Jury nicht überzeugen? Branchenkenner verweisen hier auf die schwache Resonanz auf renommierten internationalen Filmfestivals. Ein Großteil der neun Filme, die es auf die Shortlist geschafft haben, seien weltweit auf Filmfestivals ausgezeichnet worden.
Andere Stimmen sehen in Chinas Bevorzugung von bekannten Regisseuren und bekannten Filmen ein Problem – gute Low-Budget-Filme hätten kaum Chancen.