Offiziell sind in China Bigamie und Polygamie seit Inkrafttreten des Ehegesetzes von 1950 verboten. Dennoch ist das Halten von Konkubinen, die man im Sinne der chinesischen Tradition als Nebenfrauen bezeichnen könnte, ziemlich verbreitet. Der Artikel „Polygynie – Verwirrung der Gefühle“ von Ji Longmei in dem Webzine Caifu Pinzhi reportiert ein erstaunliches Umfrageergebnis, nach dem 5,34 % der befragten Frauen es in Ordnung finden, dass ein Mann sich eine oder mehrere Nebenfrauen hält. Diese Akzeptanz ist darauf zurückzuführen, dass die Nebenfrauen wirtschaftlich unterhalten werden. Nicht Liebe, sondern finanzielle Unterstützung steht für sie im Mittelpunkt. Es ist ein Tauschgeschäft – ein wohlhabender Mann will eine junge Frau, auch um sein Image aufzubessern, und diese ist auf sein Geld angewiesen. Monogynie wird von diesen Männern mit der aktuellen Kaufbeschränkung für Wohnungen verglichen – man kann sich zwei oder mehr leisten, darf aber nur eine haben.