Beitrag von Lu Shumin 陆澍敏 für das Wochenmagazin Xinmin Zhoukan, Nr.5, Februar 2012, S.92.
Übersetzung:
Die Central Huijin gab am 5. Februar auf ihrer Website bekannt, dass sie den Dividendenanteil der Industrial and Commercial Bank of China, der Bank of China und der China Construction Bank für das Jahr 2011 um 5% auf 35% heruntersetzt. Diese wenigen Prozentpunkte sollte man nicht geringschätzen, denn bei dem Gewinn der drei Banken ergeben 5% immerhin 32 Milliarden RMB. Es heißt, dass damit die vier großen Banken mehr von ihrem Ertrag behalten können sollen, um ihre Fähigkeit zur Eigenfinanzierung zu stützen. So abstrus geht es oft am chinesischen Aktienmarkt zu - eine Branche, die so viel Geld verdient, dass es ihr schon peinlich ist, schöpft beim geringsten Anlass am Sekundärmarkt Geld ab und verlangt noch Zuckerchen von der politischen Führungsebene. Das ist haargenau wie bei den sich als “Asiens Bestverdiener” brüstenden Firmen, die gleichzeitig riesige Subventionen einstreichen. Diese Seltsamkeiten des Kapitalmarkts stehen im Grunde für das immer größer werdende Erpressungspotential der Monopolkonzerne. Experten behaupten derzeit, die Senkung der Dividendenrate deute auf ein abzusehendes Ende der Refinanzierung der vier großen Banken hin. Zu befürchten ist, dass dieser Optimismus der Realität nicht gerecht wird.