Erzählung des Miao-Volkes. Aus dem Chinesischen übertragen von Jessica Mayer.
Es war einmal ein Waisenjunge, der hatte Pfeil und Bogen und eine Peitsche und hütete am Ufer des Ligebang-Flusses jahrein, jahraus die Schweine und Ziegen des Tusi, des mächtigen Obmanns jener Gegend. Jahr um Jahr lebte das Kind bei den Schweinen und Ziegen in einem Stall am Fluss. Der alte Tusi behandelte den Jungen schlimmer als ein Dämon. Er gab ihm nicht genug zu essen, nicht genug wärmende Kleider, und schlug und schalt ihn nach Herzenslust.
Doch der Waisenjunge verstand sich gut mit dem einfachen Dorfvolk, also grämte er sich nicht. Alle Abende ging er mit den Jungen des Dorfs zu den Tanzfesten, um die Mädchen beim Mondhaschen zu treffen. Continue reading